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Die Austrittswelle rollt - Wolfgang Hansen, Heino Büning
Grüne Parteispitze tritt ab
Wolfgang Hansen und Heino Büning legen ihre Ämter als Vorsitzender
und stellvertretender Vorsitzender des Ortsverbands Bündnis 90/Die
Grünen nieder. Die beiden Vorstandsmitglieder wollen aus der Partei
austreten. Büning teilte seine Entscheidung gestern in einem Fax
an unsere Redaktion mit. Den Austritt Wolfgang Hansens bestätigte
Grünen-Fraktionsvorsitzender Michael Zimmermann. Außerdem habe noch
ein drittes Mitglied des bislang 32-köpfigen Halterner Ortsverbands
seinen Austritt erklärt.
Wie es mit den Halterner Bündnisgrünen weitergeht, soll eine außerordentliche
Mitgliederversammlung am 11. Dezember entscheiden. Michael Zimmermann
befürchtet Schwierigkeiten, die beiden Spitzenämter neu zu besetzen.
Kandidaten gebe es noch nicht.
Zimmermann hält zwar den Beschluss des Grünen-Bundesparteitags
zum Bundeswehreinsatz für richtig, zeigte aber Verständnis für pazifistische
Einstellungen: "Das muss ich akzeptieren." Die Gründe für die Austritte
lägen nicht in Differenzen bei der Arbeit vor Ort.
Ob Büning weiterhin im Aufsichtsrat der Stadtwerke Haltern, im
Werksausschuss Mehrzweckhalle und im Werks-, Tiefbau- und Verkehrsausschuss
mitarbeiten wird, ist unklar. "Grundsätzlich spricht nichts dagegen,
dass Nichtparteimitglieder als sachkundige Bürger in Ausschüssen
sitzen können", sagte Zimmermann.
Heino Büning begründet seinen Austritt mit dem Abstimmungsverhalten
der bündnisgrünen Bundestagsabgeordneten in Sachen Militäreinsatz
der Bundeswehr. Zwei der wenigen Grundsätze der Partei seien durch
das Abstimmungsverhalten der bündnisgrünen Bundestagsabgeordneten
missachtet worden, so Büning: die Gewaltfreiheit und die Basisdemokratie.
Durch den Einsatz von Streu-und Benzinbomben durch die USA, Massenflucht
und zivile Opfer in Afghanistan sei die Verhältnismäßigkeit nicht
mehr gewahrt. Büning: "Eine Zustimmung unserer Abgeordneten hätte
meiner Meinung nach nicht erfolgen dürfen."
Quelle: Ruhrnachrichten Haltern, 28.11.2001
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